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Zinsen - Quo vadis?

 

VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm sprach über den Dächern von Linz mit dem Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, über aktuelle Finanzthemen, insbesondere die Zinssituation im europäischen Raum.

Wurm & Nowotny
Trafen sich am Linzer Pöstlingberg zum Expertengespräch: VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm (li.) und Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny. (c) Hermann Wakolbinger
Wurm & Nowotny
(v.li.) Konditormeister KommR Leo Jindrak, OeNationalbank-Gouverneur Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, Stv. Leiterin VKB-Private Banking Mag. Astrid Rott, VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm, VKB-Vorstandsdirektor Mag. Alexander Seiler. (c) Hermann Wakolbinger
Expertengespräch im Cafe Jindrak am Pöstlingberg
Die Journalisten verfolgten das Interview interessiert und beteiligten sich mit Fragen an der Diskussion. (c) Hermann Wakolbinger

Ausblick gab es vom Cafe Jindrak am Pöstlingberg nicht nur über Linz, sondern im Gespräch auch über den Finanzmarkt.

„Eine lange Phase des Krisenmanagements wird nun von einer konstruktiven Phase abgelöst, in der wir als Nationalbank neue Strukturen einrichten können. Österreich hat die Krise gut überstanden, das Wirtschaftswachstum liegt heuer mit deutlich über 2% über dem Wert der Eurozone und sogar über dem Deutschlands“, äußerte sich Nowotny zur aktuellen Situation.

Anders sieht er dies für Großbritannien: „Die Briten haben die Auswirkungen des Brexit für sich unterschätzt, was ein massives Problem darstellt. Durch die Abstimmung für einen Brexit haben die Alten die Jungen um einen Teil ihrer Zukunft gebracht“. Einen Beitritt der Türkei in die EU sieht er genauso kritisch, beziehungsweise auf längere Sicht aufgrund großer kultureller Unterschiede als nicht realistisch.

Der Blick auf die Lage der österreichischen Banken ist aktuell positiv. „Es gibt derzeit keine Problembank in Österreich, die wichtigen Werte Eigenkapital und Liquidität sind bei allen in Ordnung. Die gute Eigenkapitalausstattung der Banken ist der Regulierung als Reaktion auf die Krise 2007 zu verdanken. Zuvor gab es zu wenig Regulierungen, nun müssen wir aber achtgeben, dass sie nicht zu viel werden“, so Nowotny.

Ebenso wie die Regulierung empfand Nowotny auch die Niedrigzinspolitik für eine gewisse Zeit zum Stabilisieren als sinnvoll. „Ich hoffe aber sehr, dass wir aus dieser Phase herauskommen, denn es ist an der Zeit, vorsichtig vom Gaspedal zu gehen“, sagte Nowotny. Daher wird die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Herbst über eine weniger expansive Geldpolitik entscheiden.

Zur Abschaffung des Bargeldes meinte Nowotny: „Wir stellen uns nicht gegen technische Entwicklungen, solange Bargeld aber gewünscht wird, stellen wir es zur Verfügung und bemerken auch derzeit in Österreich noch keinen Rückgang“.