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VKB-Generaldirektor Auer im Interview: "Leistung und Erfolg sind ansteckend!"

07. Oktober 2025 zur Blog-Übersicht

In einem Interview spricht Generaldirektor Markus Auer über die Bilanz 2024, die Expansionsstrategie der VKB und die Rolle der Leistungssport-"Influencer" in der VKB-Mannschaft.

Markus Auer im Interview

Welche Meilensteine aus der Bilanz sind für Sie besonders erwähnenswert?

Markus Auer: Im Rezessionsjahr 2024 ist es nur wenigen heimischen Banken gelungen, ihr Kreditwachstum aufrechtzuerhalten. Insgesamt stiegen die Gesamtausleihungen der VKB um 2,5 Prozent. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir im Firmenkundengeschäft sogar ein Wachstum von 8 Prozent erreicht haben. Wir konnten die heimische Wirtschaft in diesem Jahr nicht nur mit ausreichend Geld versorgen, sondern auch unsere Kernkapitalquote von 16,6 auf 17,5 Prozent steigern. In der Generalversammlung wurden den Teilhabern der Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft, in deren Eigentum die VKB steht, die Ergebnisse der Bank präsentiert.

Was war Ihre Botschaft?

Auer: Die Hauptbotschaft ist, dass es der VKB gut geht und die Wirtschaft wieder eine Aufbruchstimmung benötigt. Die Investitionszurückhaltung der Unternehmen ist nämlich enorm. Viele tätigen maximal Ersatzinvestitionen für defekte Anlagen, aber zukunftsweisende Investitionen sind die Ausnahme. Wenn nicht investiert wird, verlieren wir weiter an Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. 

Ist die Bundesregierung mit ihrem Programm auf dem richtigen Weg?

Auer: Es braucht vor allem Planbarkeit für die Wirtschaft. Die Rahmenbedingungen, die in den nächsten Wochen und Monaten festgelegt werden, müssen für mindestens fünf Jahre Bestand haben. Das ist auch für uns als Bank entscheidend. Denn bei der Kreditvergabe schauen wir nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch auf die Zukunftsplanungen der Unternehmen. Nur wenn die Rahmenbedingungen stabil sind, können sie verlässlich Cashflows zur Rückzahlung des Kredits kalkulieren. Fehlende Planbarkeit ist Gift für die Wirtschaft.

Fehlende Planbarkeit ist Gift für die Wirtschaft.

Was sind die zentralen Faktoren für die positive Entwicklung der Bank?

Auer: Zweifellos trägt die Neuausrichtung auf den privaten und unternehmerischen Mittelstand Früchte. Mit der Corporate-Finance-Expertise im Hintergrund haben wir in den vergangenen drei Jahren die Ausbildung unserer Firmenkundenberater gezielt darauf ausgerichtet. Von der Geschäftsmodellanalyse über den richtigen Umgang mit selbstständigen Unternehmern bis hin zur Einbindung von Private Bankern – all diese Aspekte haben wir sorgfältig geplant und nun erfolgreich umgesetzt. Das zeigt sich jetzt in unseren Ergebnissen.

Womit will die VKB bei Firmenkunden in ihren neuen Märkten wie Salzburg oder Steiermark punkten?

Auer: In Salzburg und in der Steiermark ist das Firmenkundengeschäft unsere Speerspitze. Kundentermine finden in der Regel direkt beim Unternehmen statt. Daher haben wir erfahrene Firmenkundenberater und Corporate Banker vom Markt angeworben. Mit Erfolg, wie sich zeigt. So haben wir in Salzburg innerhalb von nur eineinhalb Jahren einen Marktanteil von fast 4 Prozent im Bereich der Exportförderung erreicht. Durch unsere Expertise in der Unternehmensfinanzierung können wir Förderkredite anbieten, die die Hausbanken der Kunden bislang nicht kannten. Das führt dann oft dazu, dass die Unternehmen zu uns wechseln.

In Salzburg haben wir in nur eineinhalb Jahren einen Marktanteil von fast 4 Prozent im Bereich der Exportförderung erreicht.

Sie betonen Eigenverantwortung und Leistung. Wie fördert die VKB den Leistungsgedanken?

Auer: Leistung beginnt bei uns im Haus schon bei den Führungskräften. Von ihnen erwarten wir unternehmerisches Denken, respektvolles Handeln, inspirierendes Leadership, konsequentes Umsetzen, Eigenverantwortung und – ganz wichtig – Hausverstand. Diese Werte finden sich genauso im Profisport, der wie gute Führung beweist, dass Leistung und Erfolg ansteckend sind. Ein Beispiel dafür sind die Linzer Black Wings. Zu Beginn der Saison interessierte sich kaum jemand bei uns für das Eishockey-Team. Doch als die Mannschaft in die Play-offs einzog und sogar bis ins Halbfinale kam, war plötzlich jeder im Haus begeistert dabei. Wir hatten Public-Viewing-Veranstaltungen, weil Menschen generell gerne Teil von etwas Erfolgreichem sind. Genau das versuchen wir auch mit unseren Sponsoring-Partnerschaften zu erreichen. So arbeitet der Profigolfer Florian Schweighofer bei uns Teilzeit in der Wertpapierabteilung und bringt den Spirit des Profisports in unser Unternehmen ein. Oder die Leistungssportlerin Nicola Kuhn ist jetzt in unserer Rechtsabteilung tätig. Unser Ziel ist es, solche Personen mit Erfolgserlebnissen in die VKB zu holen. Wir wollen den Spirit, die Motivation und den Einsatzwillen dieser Menschen mit unseren Mitarbeitern verbinden. Das hat eine sehr positive Ausstrahlung und Wirkung. 

Menschen sind generell gerne Teil von etwas Erfolgreichem.

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