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„Auslandsüberweisung vs. SEPA-Zahlung“: Wo liegt der Unterschied?

„Eine Überweisung in das Ausland ist meistens leicht und sehr günstig. Für Kunden gibt es keinen spürbaren Unterschied, ob sie im Inland oder ins Ausland überweisen. Wenn jedoch die Möglichkeit einer SEPA-Zahlung nicht besteht, muss auf ein anderes „Parkett“ gewechselt werden“, erklären Wolfgang Sorg, Leiter Zahlungsverkehr der VKB-Bank und Auslandsspezialist Markus Bramberger, MBA, akad. BM.

Auslandsüberweisung vs. SEPA-Zahlung

„Da immer mehr Länder dem Einheitlichen Europäischen Zahlungsverkehrsraum (englisch Single Euro Payments Area; kurz: SEPA) beitreten, können Bankkunden  die meisten Überweisungen bereits als SEPA-Zahlungen tätigen“, so Sorg. SEPA-Zahlungen ins Ausland kosten auch nicht mehr als Inlandsüberweisungen im jeweiligen SEPA-Land.

Doch nicht immer ist es möglich, eine SEPA-Zahlung zu beauftragen, denn dafür sind einige Voraussetzungen nötig.

IBAN ist kein Vorname

SEPA-Zahlungen sind nur mit gültigem „IBAN“ (International Bank Account Number, dt.: Internationale Bankkontonummer) möglich. Die alleinige Angabe der Kontonummer des Empfängers – also des Begünstigten der Überweisung – genügt nicht. Hingegen der „BIC“ (Bank Identifier Code, internationale Bankleitzahl) wird seit 2016 nicht mehr zwingend vorgeschrieben, um die kostengünstige SEPA-Zahlung nützen zu können.

Gültig im Euroraum, Ausnahmen bestätigen die Regel

Basiskriterium für SEPA-Zahlungen ist die Währung Euro (EUR). Man überweist von einem Eurokonto zum anderen. „Es gibt jedoch schon spruchreife Überlegungen seitens der EU, auch EU-Währungen wie etwa kroatische Kuna, hinsichtlich anfallender Überweisungsgebühren in Richtung SEPA-Konditionen zu harmonisieren“, ergänzt Bramberger.

Länder, in die  grundsätzlich SEPA-Zahlungen möglich sind, werden als SEPA-Länder bezeichnet und nicht als EU-Staaten oder Euro-Länder. Das hat den einfachen Grund, dass auch Länder, die nicht der EU angehören, SEPA-Teilnehmer sein können, wie beispielsweise die Schweiz. Eine vollständige Liste aller SEPA-Länder gibt es hier. Der Absender der Überweisung übernimmt die Kosten im Inland und der Empfänger trägt die Kosten im SEPA-teilnehmenden-Empfängerland. „Das ist die einzige Gebührenvariante, um SEPA nützen zu können. Das unterstreicht auch die Transparenz des Systems“, erörtert Sorg.

SEPA-Zahlungen von Konten anderer Währungen, wie z. B. von einem USD-Konto, sind nicht möglich. Dabei handelt es sich dann um Auslandszahlungen.

Überweisen ins Ausland

„Die Auslandsüberweisung unterscheidet sich grundlegend von der SEPA-Zahlung. Bankintern werden teils andere Systeme genützt und auch rechtlich gilt eine differenzierte Handhabung. Kunden merken dies im Fall von Reklamationen, wenn meist empfindlich hohe Gebühren anfallen. Um am Parkett des sogenannten Auslandszahlungsverkehrs fit zu sein,  ist es daher von Vorteil, wenn man das Know-how der VKB-Bank nützt“, rät Bramberger.

Eine Auslandsüberweisung kann von Konten aller Währungen und in beinahe allen Währungen durchgeführt werden. Obwohl der Auslandszahlungsverkehr eine sehr komplexe Struktur aufweist, dürfen die manuellen Gestaltungsmöglichkeiten einer Überweisung nicht unerwähnt bleiben. Es lässt sich festlegen, wie die anfallenden Gebühren aufgeteilt werden. Auch hier bildet die Spesenteilung – wie bei der SEPA-Zahlung – den Standard. Zusätzlich kann beauftragt werden, dass der Empfänger der Zahlung alle Gebühren trägt, also auch die des Absenders. Weiters kann auch der Absender die Gebühren des Empfängers übernehmen.

Von den Vorteilen des Auslandszahlungsverkehr können – nicht nur – aber vor allem Firmenkunden profitieren. Je mehr Auslandszahlungsverkehr betrieben wird, desto mehr an Bedeutung gewinnt die Beratung und Betreuung durch die VKB-Bank. „Denn durch ein Beratungsgespräch mit einem VKB-Betreuer können nicht nur Kosten eingespart, sondern auch vorbeugend etwaigen Reklamationen entgegengewirkt werden“, erläutern Sorg und Bramberger.

Buchtipp

Markus Bramberger, MBA, akad. BM, Auslandsspezialist der VKB-Bank, hat sich dem Thema Zahlungsverkehr in seiner mit Auszeichnung benoteten Master Thesis gewidmet.

Die Arbeit wurde im Juli 2017 im AV Akademikerverlag Deutschland  publiziert.  Titel: Divergenzen im Europäischen Zahlungsverkehr.

Das Buch ist hier erhältlich.