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Erfolgsfaktoren im Generationenwechsel: Firmenlenkerin Elisabeth Andrieux im Interview

31. Juli 2025 zur Blog-Übersicht

Wie Elisabeth Andrieux den Generationenwechsel bei Hofmann & Neffe gestaltet – mit klarer Aufgabenverteilung, Stabilität und Unterstützung durch die VKB.

Elisabeth Andrieux
Interview

Elisabeth Andrieux (37) ist studierte Betriebswirtin, ausgebildet an der WU Wien und mit internationalen Stationen in Schweden und Frankreich. Nach Berufserfahrung in der Logistikbranche wechselte sie 2018 ins Familienunternehmen Hofmann & Neffe. Seit 2022 führt sie das Unternehmen gemeinsam mit ihrer Mutter Eva Danninger und ihrem Mann Brice Andrieux – in vierter Generation. Im Interview spricht sie über Nachfolge in Verantwortung, die Bedeutung klarer Strukturen im Familienunternehmen und warum Vertrauen, Offenheit und eine stabile Bankverbindung auch in herausfordernden Zeiten entscheidend sind.

In Ihrem Unternehmen steckt die Familie bereits im Firmennamen. Wie kam es zum „Neffen“?
Elisabeth Andrieux: Franz Hofmann hat circa 1918 das Unternehmen gegründet. In aller Kürze: Es gab nie Kinder, daher gab es immer einen Neffen. Mein Vater ist der Neffe vom Neffen. Jetzt habe ich in vierter Generation und erstmals in direkter Linie übernommen.

Was sind die Erfolgsfaktoren, um so lange so erfolgreich zu bleiben?
Andrieux: Ein großer Erfolgsfaktor ist, dass wir ein eigentümergeführtes Familienunternehmen sind. Das geht mit besonderem Commitment der Geschäftsführung einher, das spürt man auch im Team. In der Vergangenheit wurden wichtige Themen rechtzeitig erkannt und vorangetrieben. Es gab strategische Entscheidungen, die unser Kerngeschäft definieren, wie es heute ist, nämlich das Outsourcing. Wir hatten auch den Mut, uns von unprofitablen Geschäften zu trennen, das ist nicht immer selbstverständlich. Der persönliche Kontakt zu unseren Kunden ist sehr wichtig. Die Logistik ist eine kommunikative Branche und es braucht ständig irgendeine Art von Abstimmung. Die VKB versteht unsere spezifischen Bedürfnisse als Transportunternehmen. Wir sind seit über 50 Jahren Kunde und schätzen die persönliche Beratung und Betreuung.

Es ist ein großer Luxus, Arbeit nicht als Arbeit zu sehen.

Aktuell leben wir in volatilen Zeiten. Wie findet man da die richtigen Entscheidungen?
Andrieux: Die Wirtschaft und speziell die Transportbranche waren in den vergangenen Jahren mit vielen Neuerungen und Umbrüchen konfrontiert, wie es die Jahrzehnte davor in diesem Ausmaß nicht der Fall war. Es gab öfter Situationen, in denen wir blitzschnell Entscheidungen treffen mussten, um richtig weiterarbeiten zu können. Es gibt natürlich strategische Pläne, aber diese werden bei Bedarf recht kurzfristig angepasst. Ich bin aber der Meinung, dass es nichts nützt, sich endlos zu beschweren. In instabilen Zeiten ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren, die langfristigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, unsere Kernkompetenzen in den Fokus zu stellen.

Welche konkreten Herausforderungen müssen Sie bzw. KMU im Allgemeinen derzeit meistern?
Andrieux: Eine spannende Herausforderung ist immer der Arbeitsmarkt – für Unternehmen jeder Größe. Seit der Pandemie ist der Arbeitsmarkt etwas schwierig zu bespielen, aber seit etwa einem Jahr sehen wir hier Verbesserungen. Wir haben zum einen noch Mitarbeitende im Unternehmen, die seit über 30 Jahren bei uns arbeiten – das ist eine große Ehre. Zum anderen haben wir Top-Leute intern aufgebaut und schaffen es zudem, tolle Recruits zu machen, die perfekt zu uns passen. Wir schaffen es auch in heutiger Zeit, Menschen zu haben, die bereit sind, die Extrameile zu gehen. Unsere Leute arbeiten mit einem ehrlichen Engagement, wie ich immer sage. Und das macht mich recht stolz.

Was wünschen Sie sich von der Politik, um weiterhin erfolgreich zu bleiben?
Andrieux: In Zeiten weltpolitischer Instabilität wäre Stabilität in Österreich und Europa sehr hilfreich. Viele Themen müssen unabhängig von politischer Ausrichtung langfristig umgesetzt werden – zum Beispiel auch im Klima- und Umweltschutz. Als Unternehmen brauchen wir Planungssicherheit und relevante Informationen zu einem zumutbaren Zeitpunkt. Ich wünsche mir konsequente, konstruktive Zusammenarbeit – in Österreich und in der EU.

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