"Für mich ist es eine Heimkehr"
In einem Interview betont Markus Forsthuber als Vorstandsdirektor die “menschliche Komponente” für den Erfolg einer Bank und erklärt, wie er als Präsident der OÖ. Stiftskonzerte auf frische Formate für ein breiteres Publikum setzt.

Sie waren von 2002 bis 2008 bereits in der VKB tätig und sind nun im Dezember des Vorjahres als neuer Vorstand der Bank berufen worden. Was war der Anlass für die Rückkehr?
Markus Forsthuber: Für mich war das keine Rückkehr, sondern eher eine Heimkehr – und ich bin gut angekommen. An verantwortlicher Position tätig zu sein, war bei mir schon sehr früh ausgeprägt und war auch diesmal ein wichtiger Antrieb, wieder bei der VKB anzudocken. Ich hatte das Glück, vor 20 Jahren eine ausgezeichnete, sehr fordernde und fördernde Führungskraft in der VKB an meiner Seite zu haben, die mir damals als junger Mann die Verantwortung für den Rechtsbereich übertragen hatte. Diese Erfahrungen waren ein großes Geschenk für meinen weiteren Lebensweg, der mich ab 2008 unter anderem in die Industrie führte.
Was reizt Sie am Bank-Business?
Forsthuber: Banking ist im Wesentlichen ein Dienstleistungsgeschäft. Im Begriff “Dienstleistung” steckt das Wort “dienen”, das heute nicht sehr positiv besetzt ist, weil damit etwas Hierarchisches, ein “nach oben Dienen” verbunden wird. Ich sehe Dienstleistung nicht als vertikale, sondern als horizontale Komponente, eine Begegnung auf gleicher Ebene. Dieser Dienst ist bei uns sehr vielfältig ausgeprägt, insbesondere auch deshalb, weil Kunden und Geschäftspartner oft gleichzeitig Teilhaber an unserer Genossenschaft sind, in deren Eigentum die VKB steht. Die Bedeutung der menschlichen Komponente wird oft strapaziert, ist aber gerade im Zuge fortschreitender Automatisierung enorm wichtig.
Kontakt schafft Kontrakt. Anders ausgedrückt: Erfolgreiche Dienstleister empfinden es als Freude und inneres Bedürfnis, mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben.

Wie wichtig ist diese von Ihnen erwähnte menschliche Komponente für den Erfolg einer Bank?
Forsthuber: Eine Bank lebt vom Vertrauen und damit von der Beziehung der Bankberater zu ihren Kunden. Das ist eine Erkenntnis, die sich wie ein roter Faden durch mein bisheriges Berufsleben zieht: Kontakt schafft Kontrakt. Anders ausgedrückt: Erfolgreiche Dienstleister empfinden es als Freude und inneres Bedürfnis, mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben.
Sie wurden kürzlich zum neuen Präsidenten der OÖ. Stiftskonzerte gewählt und treten damit die Nachfolge von Maria Steiner an. Was bedeutet diese neue Aufgabe für Sie persönlich?
Forsthuber: Die VKB ist seit der Geburtsstunde dieser Konzertreihe konstanter Hauptsponsor. Dass ich in meiner Doppelrolle als VKB-Vorstand und als Präsident der Stiftskonzerte an deren Weiterentwicklung mitwirken darf, erfüllt mich mit besonderer Freude. Denn die OÖ. Stiftskonzerte verkörpern jene Werte, die seit jeher unser Haus prägen: Kulturverständnis, Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit. Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Bedeutung der Stiftskonzerte weiter auszubauen und mit frischen Impulsen ein neues Publikum zu erreichen. Neben dem klassischen Musikangebot sollen künftig auch neue Formate und Veranstaltungsorte hinzukommen. Darüber hinaus sollen Lesungen und Diskussionsabende für zusätzliche Spannung und Abwechslung sorgen.