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Die VKB-Bank präsentiert die neue „Managerin des Jahres“

Vor 20 Jahren wurde unter Federführung der VKB-Bank die erste „Managerin des Jahres“ gewählt. Auch heuer gab es wieder eine landesweite Ausschreibung. Nun steht die diesjährige Preisträgerin fest: Oberösterreichs „Managerin des Jahres 2018“ heißt Mag. (FH) Andrea Boxhofer.

Die Managerin des Jahres 2018

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Schirmherrin Mag. Doris Hummer, Managerin des Jahres Mag. (FH) Andrea Boxhofer, VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm

Oberösterreichs „Managerin des Jahres 2018“ heißt Mag. (FH) Andrea Boxhofer. Seit 2012 ist die 55jährige Oberösterreicherin als Geschäftsführerin des Diakonie Zentrums Spattstraße im Einsatz, wo sie bereits im Jahr 1987 ihre berufliche Heimat als Logopädin fand. Der Titel wurde Andrea Boxhofer am 22. November im Rahmen eines festlichen Galaabendes in der VKB-Bank von Schirmherrin Mag. Doris Hummer und VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm offiziell verliehen.

„Einen ersten Schritt zu tun ist zu wenig, ein zweiter, dritter Schritt und viele weitere müssen folgen damit ein nachhaltiger Weg entsteht auf dem wir ans Ziel gelangen“, lautet das Motto der neuen Managerin des Jahres, wenn es um das Meistern von Herausforderungen geht.

Boxhofer: „Managerin des Jahres zu sein bedeutet mir sehr viel!“
Die „Managerin des Jahres“ ist für Andrea Boxhofer nicht nur eine Auszeichnung. Es bedeutet für sie, dass ihre Führungsaufgabe im Diakonie Zentrum Spattstraße besonders wahrgenommen wird. „Die Arbeit in sozialen Bereichen wird oftmals nicht mit Management-Aufgaben und Auszeichnungen assoziiert. Es freut mich für unsere Einrichtung und natürlich auch persönlich, nun zwei Jahre lang den Titel „Managerin des Jahres“ tragen zu dürfen und damit als positives Beispiel für Frauenkarrieren und Managementaufgaben in Oberösterreich zu stehen“, so Boxhofer.

Quirlige Art und soziale Ader
Mag. (FH) Andrea Boxhofer wuchs in Enns (Bezirk Linz-Land) mit ihrem älteren Bruder auf und bewies schon als Kind, dass ihr die eigene Meinung wichtig ist und dass es ein „geht nicht“ für sie nicht gibt. Als „widerspenstig“ wurde sie als Kind beschrieben und als „quirlig“. „Ich war schon immer sozial und kontaktfreudig und habe mich vor nichts gefürchtet“, so Boxhofer. In der Fadingerschule, damals noch ein Bubengymansium, war sie eines von nur rund 20 Mädchen. Das Gymnasium hat ihr gut gefallen, aber dass die Mädchen nicht zum Werkunterricht durften, das war einfach ungerecht. So war Boxhofer schon damals eine Kämpferin und engagierte sich für Gleichberechtigung. In der vierten Klasse wurden dann auch von den Mädchen schon Löffeln geschnitzt und gewerkt.

Mentoren in der Schule
Schon als Kind musste immer alles schnell gehen. Fad durfte es nicht werden. Die Volksschullehrerin erkannte die Qualitäten der kleinen Andrea und beschäftigte sie dementsprechend. Sie war es auch, die dazu riet, die talentierte Schülerin ins Gymnasium nach Linz zu schicken. Das Fach Mathematik machte viel Spaß. In der siebten Klasse kam Johanna Dohnal zu Besuch. Diese Begegnung machte großen Eindruck auf die noch junge Andrea Boxhofer. Eigentlich wollte sie Medizin oder Psychologie studieren. Nachdem sie aber bei der schulinternen Studienberatung von einem Professor einen Folder für die Logopädische Akademie bekam, änderte sie ihre Meinung. In der Logopädie fand sie eine gute Mischung von Medizin und Psychologie, um direkt mit Menschen arbeiten zu können.

Logopädie führte in die „Spatti“
Nach einer zweijährigen Ausbildung zur Logopädin in Linz trat Boxhofer in den Schuldienst ein. Bald suchte sie neue Herausforderungen und entdeckte, dass sie am liebsten mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollte. Vor allem die Arbeit mit Kindern mit Behinderung war ihr ein großes Anliegen. So fand sie 1987 auf Anraten von Primar Werner Gerstl ihre berufliche Heimat als Logopädin im Diakonie Zentrum Spattstraße. Er war damals ärztlicher Leiter der Einrichtung sowie Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Linzer Kinderkrankenhaus. Ein Jahr zuvor, 1986, wurde Sohn Florian geboren, der schon bald mit der Mama in die „Spatti“, wie die Einrichtung liebevoll von Kindern und Mitarbeiter/innen genannt wird, kommen durfte.

Alle Kinder sollen eine Sprache bekommen!
Ein besonderes Anliegen war und ist Andrea Boxhofer die Frühförderung und die frühe Förderung der Kommunikation von Kindern mit Beeinträchtigung. Die gelernte Logopädin hat es sich zum Ziel gesetzt, auch jenen Kindern „eine Sprache zu verleihen“, die sonst keine Möglichkeit hätten, sich auszudrücken. Wenn diese Kinder so früh wie möglich gefördert werden, erlernen sie neue Wege sich mitzuteilen. Auch hier zeigte sich der Gerechtigkeitssinn von Andrea Boxhofer, denn sie wollte, dass ALLE Kinder die Chance bekommen, sich selbst ausdrücken. So arbeitete sie schon bald mit Hilfe von Sprachausgabegeräten mit Kindern mit Beeinträchtigung und erzielte sehr gute Ergebnisse.

Kommunikations-Frühförderung seit 2008 gesetzlich verankert
Ein erster Schritt war gesetzt, viele weitere folgten. Sich für benachteiligte Menschen einzusetzen ist das Credo der neuen Managerin des Jahres. Durch Andrea Boxhofers unermüdliches Engagement in der Kommunikations-Frühförderung gelang schließlich mit einem Pilotprojekt im Jahr 2004 die Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich auch zu diesem Thema. Mit eigenen Worten beschrieb Boxhofer ihre Interventionen so: „Ich war schon ein wenig lästig, aber das gehört eben dazu!“. Schließlich wurde im Jahr 2008 die Kommunikations-Frühförderung im Chancengleichheitsgesetz verankert. Die „Spatti“ gilt hier auch über die Grenzen Oberösterreichs hinaus als Vorreiter. Oberösterreich ist das einzige Bundesland in dem es dafür auch eine gesetzliche Grundlage gibt. Das Diakonie Zentrum Spattstraße hat sich außerdem schon bald einen Namen als Anbieter im Netzwerk der Frühen Hilfen in Österreich gemacht.

Eltern und Kinder profitieren
Im Jahr 1996 übernahm Mag. (FH) Andrea Boxhofer die Leitung der mobilen heilpädagogischen Frühförderung und Familienbegleitung in der „Spatti“. Dabei geht es um eine frühestmögliche, ganzheitliche und spielerische Förderung von Kindern. Unterstützt werden Kinder mit Entwicklungsverzögerung und Beeinträchtigungen. Die Frühförderung findet zu Hause in der vertrauten Umgebung statt. Die Kinder werden individuell gefördert, die Familien werden beraten und erhalten Unterstützung in allen Fragen und Herausforderungen, welche die Beeinträchtigung oder Entwicklungsverzögerung des Kindes mit sich bringt. Die Frühförderung kann von der Geburt bis zum Eintritt in die Schule bzw. in den Kindergarten genutzt werden. Die Kosten werden vom Land OÖ (Abteilung Soziales) getragen.

Geschäftsführerin des Diakonie Zentrums Spattstraße
Mag. (FH) Andrea Boxhofer war im Diakonie Zentrum Spattstraße in verschiedenen leitenden Positionen tätig (siehe beiliegenden Lebenslauf) bevor sie schließlich 2012 gemeinsam mit ihrem Kollegen Mag. (FH) Heinz Wieser die Geschäftsführung übernahm. Sich ständig weiter zu entwickeln ist nicht nur für ein Unternehmen wichtig, sondern auch für jeden einzelnen Menschen selbst. Das Fachhochschul-Studium Soziale Dienstleistungen für Menschen mit Betreuungsbedarf eröffnete Andrea Boxhofer neue Perspektiven und erweiterte ihr Wissen. Eine weitere Ausbildung mit dem Schwerpunkt Unternehmensberatung und Organisationsentwicklung brachte noch mehr Tiefe in den Bereichen Management und Führung.

Sozialarbeit ist weiblich
Rund 3.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden jährlich vom Diakonie Zentrum Spattstraße betreut. 850 Menschen finden hier eine Beschäftigung, 90 Prozent  davon sind Frauen, die zum Großteil teilzeitbeschäftigt sind. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann hier gut gelebt werden – von Frauen und Männern. Mag. (FH) Andrea Boxhofer teilt sich ihre Führungsaufgaben mit ihrem männlichen Kollegen Mag. (FH) Heinz Wieser. Beide leben eine „Open-Door-Policy“. Die Mitarbeiter/innen können jeder Zeit mit ihren Anliegen kommen, eine Besprechung von wichtigen Dingen ist immer möglich. „Die Mitarbeiter/innen sollen uns Probleme rechtzeitig auf den Tisch legen und selbst an einer Lösung mitarbeiten“, so Boxhofer. Es gibt auch eine Ideenbox im Haus, die meist gut gefüllt ist. „Unsere Mitarbeiter/innen wissen was Sache ist, woran es mangelt und was man besser machen könnte. Von ihrem Wissen können wir Führungskräfte stark profitieren und im Idealfall gemeinsam neue Projekte daraus entwickeln“, so Boxhofer.

Dirigentin des „Spatti-Orchesters“
Ihren Führungsstil beschreibt die neue Managerin des Jahres als den einer „Dirigentin“. Das „Spatti-Orchester“ bestehe aus lauter Spezialistinnen und Spezialisten für deren Gesamterfolg sie als Chefin verantwortlich sei. Führung bedeute für sie vor allem Beziehungsgestaltung und die Abstimmung der vielen Instrumente aufeinander. Manchmal muss sie als Führungskraft auch Entscheidungen treffen, die nicht allen gefallen. Die wichtigste Frage, die hinter jeder Entscheidung steht, lautet: „Ist es gut für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die wir hier betreuen?“ Gelebte Transparenz trägt in der täglichen Arbeit dazu bei, dass das Verhältnis zwischen Führungsebene und „Orchester“ ein sehr offenes ist. Das gegenseitige Vertrauen steht im Vordergrund und prägt die Unternehmenskultur. „Und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht es immer um Zukunftsmusik.“

Erfolgsgeheimnis: Ich bin wie ich bin!
Mag. (FH) Andrea Boxhofer hat die Qualität in allen und jedem etwas Gutes zu sehen. „Ich bemühe mich, stets einen Konsens zu finden und die Motivation meines Gegenübers zu hinterfragen, wenn es anderer Meinung ist“. Sie sieht die Menschen wie sie sind und erkennt schnell ihre Fähigkeiten, weil sie genau hinschaut und gut zuhören kann. Wenn jemand mit dem Ausspruch „Das ist eben so, das geht nicht anders“ auf sie zukommt, fühlt sich Boxhofer meist herausgefordert. Schon in der Kindheit wollte sie solche und ähnliche Aussagen nicht gelten lassen. Die vielen „Erfolge“ und neuen Errungenschaften, die sie durch diese Einstellung für die „Spatti“ erreicht hat, geben ihr Recht.

Tanzen, Stricken, New York und Oma-Sein
Mit ihrem Partner lebt Mag. (FH) Boxhofer in Leonding. Hund Balu sorgt mit täglichen Morgen- und Abendspaziergänge für Bewegung und Ausgleich. Regelmäßiges Tanzen beschwingt das Leben und bringt Freude. Das Stricken hat sich Andrea Boxhofer gerade wieder selbst beigebracht. Denn im Dezember wird sie Oma und für das Enkerl wurde schon so einiges zum Anziehen gefertigt. „Fad darf es nicht werden“, lautet eine der Aussagen der neuen Managerin des Jahres, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Lieblingsstadt der Leondingerin New York heißt. Der Big Apple hat es ihr angetan, hier führt ihre nächste Urlaubsreise hin.

Ausgezeichnet & Erfolgreich

Managerin des Jahres

Die Auszeichnung „Managerin des Jahres“ wurde 1998 von der VKB-Bank ins Leben gerufen und wird nur alle zwei Jahre vergeben. Deshalb ist dieser Titel einzigartig in Österreich und die Liste der bisher ausgezeichneten Frauen sehr selektiv und hochwertig.

Die „Managerinnen des Jahres“ der vergangenen 20 Jahre, haben dazu beigetragen, dass die Auszeichnung zur „Managerin des Jahres“ zu einer starken Marke in Oberösterreich geworden ist. Jede Einzelne dieser Frauen steht für eine individuelle Frauenkarriere. Die „Power“ dieser Frauen hat sich mittlerweile in einem einzigartigen „Managerinnen-Netzwerk“ gebündelt.

Skulptur der Glaskünstlerin Andrea Gira-Spernbauer

Traditionell wird der Managerin des Jahres bei der Titelverleihung eine Skulptur übergeben. Wie bereits 2014 und 2016 wurde die Skulptur heuer wieder von der Glaskünstlerin Andrea Gira-Spernbauer gestaltet. "Ich wählte dieses Mal das Symbol des Schiffes. Das Schiff steht für die Reise im Leben", erklärt die Künstlerin ihr Werk. "Jedes Schiff hat einen Anker. Der Anker gibt Sicherheit. Dieser Anker kann im Leben die Familie oder das Arbeitsumfeld sein. Die Feder findet sich auch als Symbol in meiner Skulptur. Sie steht für Stärke und Leichtigkeit ... und die Farbe Grün als Farbe des Wachstums, der Weisheit und der Hoffnung."