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Wachstum braucht Mut und Mittelstandserfahrung: Unternehmerin Christina Haupt-Stütz im Interview

30. Juli 2025 zur Blog-Übersicht

Wie Christina Haupt-Stütz mit „lia vie“ ein digitales Vertriebsnetz im Familienbetrieb aufgebaut hat – und dabei auf schnelle Entscheidungen und Förderberatung durch die VKB setzt.

Haupt-Stütz bei einer Schmuckmesse
Interview

Christina Haupt-Stütz (34) ist in vierter Generation im familiengeführten Schmuckunternehmen tätig. Nach Aufenthalten in den USA und Dubai sowie Stationen in internationalen Konzernen führt sie heute die Geschäfte von “lia vie” – einem innovativen Label für Schmuck im Direktvertrieb. Dank konsequenter Digitalisierung und klarer Prozessoptimierung gelang es, bei gleichbleibender Mitarbeiteranzahl ein Umsatzwachstum von 70 Prozent zu erzielen. Im Interview erklärt sie, wie Familienunternehmen im Wettbewerb bestehen, welche Chancen sich durch Social Selling eröffnen und wie die VKB ihre Wachstumspläne mit Finanzierung und gezielter Förderberatung unterstützt.

Sie führen ein familiengeführtes KMU im Schmuckbereich. Was macht das Ganze so speziell?

Christina Haupt-Stütz: "'lia vie' vertreibt via Social Selling selbst designte Schmuckkollektionen. Der Unterschied zu großen Konzernen – ich habe für zwei solche in Dubai gearbeitet – ist der große Gestaltungsfreiraum. Den hat man in Konzernen nicht. In Familienbetrieben ist das Herzblut immer dabei, Du bist oft agiler und kannst schneller Unternehmen bzw. Sparten gründen. Die Wege sind oft kürzer und Entscheidungen werden rasch getroffen. Wir haben mittlerweile drei weitere Unternehmen gegründet. Wenn Du einen Betrieb gründest und es geschafft hast, es profitabel zu führen, brennst Du dafür.

Gerade für KMU können Krisen eine Chance sein, um die Großen mit tollen Ideen und Konzepten zu überholen. In großen Betrieben gibt es häufig Innovationsprobleme, weil sie zu behäbig sind. Wir hingegen machen, setzen um und gestalten. Vergangenes Jahr sind wir in einem Unternehmen 70 Prozent, in einem anderen 50 Prozent gewachsen, heuer werden wir wieder mit 25 bis 30 Prozent wachsen. Insbesondere bei "lia vie" ist es unseren vielen selbstständigen Partnern geschuldet, die einen super Job machen. Dabei herrscht der Leistungsgedanke vor. Je mehr Du arbeitest, desto mehr verdienst Du.

Wir haben hochemotionale Produkte, wie Ringe, Halsketten, Ohrschmuck oder Armbänder mit einer emotionalen Vertriebsstruktur. Wir lassen unsere Partner und Kunden strahlen. Und es geht weiter: Wir starten unser bisher viertes Unternehmen, das sich ebenfalls mittels Social-Selling-Konzept dem Sektor Beauty und Health widmet. Wir fokussieren uns mit einem externen Partner auf den Longevity-Health-Trend."

Das Herzblut ist immer dabei. Das ist schließlich unser Heritage.

Mit welchen Herausforderungen müssen Sie aktuell kämpfen, und wie gehen Sie mit aktuellen Krisen um?

Haupt-Stütz: "Obwohl wir von den multiplen Krisen der vergangenen Jahre stets direkt oder indirekt betroffen waren, ist es uns gelungen, diese erfolgreich zu meistern. Auch wenn uns etwa die US-Zollpolitik nicht direkt betrifft, beeinflusst sie das Konsumklima, das für unsere Geschäftsentwicklung von hoher Relevanz ist. Dennoch sind wir allen Krisen stets mit Mut begegnet und haben konsequent an neuen Projekten gearbeitet. Dabei bedeutet Mut keinesfalls Übermut: Wir analysieren und evaluieren jede Entscheidung mit großer Sorgfalt."

Wenn Sie sich etwas von der Politik wünschen könnten: Was wäre das?

Haupt-Stütz: "Ein großer Teil unserer Geschäftsbereiche richtet sich an Frauen – besonders in der Kinderbetreuung besteht daher akuter Handlungsbedarf. Es braucht rasche, wirksame Lösungen, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. So kann auch der Fachkräftemangel teilweise gelindert werden. Gleichzeitig beobachte ich mit Sorge, dass Leistung in Österreich zunehmend an Bedeutung verliert. Unsere kleinen und mittleren Familienbetriebe leben diesen Geist täglich – sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Positiv ist, dass die Steuerlast auf Zuverdienste von Pensionisten gesenkt wird. Viele engagierte Vertriebspartnerinnen im Ruhestand können dadurch wieder aktiver mitwirken."

Wie kann die VKB Ihre Wachstumspläne unterstützen?

Haupt-Stütz: "Es ist eine Partnerschaft, die auf Vertrauen und Kompetenz baut. Obwohl unsere Zusammenarbeit mit der VKB erst seit eineinhalb Jahren besteht, ist sie bereits von großer Tiefe und Qualität geprägt. Besonders überzeugt hat uns die professionelle Herangehensweise bei der Finanzierung von Projekten – unter gezielter Einbindung von Export- und Wachstumsförderungen. Das Team agiert dabei agil, smart und mit einem hohen Maß an Fachkompetenz."

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